So, und weiter gehts. Kommentare - ach ja, Ihr kennt das ja schon Also, bítte nicht nur lesen, sondern hier auch mal schreiben, wie Ihr den Verlauf der Story findet und wie es bei Onkel Fritz weitergehen soll. Wir bräuchten nämlich für dort noch bei paar Ideen...
„So! Und nun genug geredet – ich will den Müllsack hier nicht mehr sehen! Macht, dass Ihr loskommt und den Sack zum Container bringt!“ meinte Maurice Mutter etwas genervt zu uns. Da hatten wir ja nochmal Glück gehabt – zum einen wurde Maurice Latzjeans auf letzter Minute doch noch vorerst gerettet und zum anderen hatte er versprochen, mir seine kurze Glattlederhose zu schenken! Oh, was freute ich mich – auch für meine große Schwester, die mit der Cord-Jacke schon längst wieder in Richtung nach Hause verschwunden war.
Maurice war happy – er durfte für den Weg zum Container seine noch vom Bauernhof dreckige Latzhose und seinen alten Lieblingspulli darunter anziehen. „Aber danach sofort ausziehen, dann kann ich das olle Ding noch in die Waschmaschine packen, damit die wenigstens sauber ist wenn Du zu Onkel Fritz fährst!“ Oh, mein Maurice strahlte vor Freude und ich auch! Er sah sooo süß aus in seiner Latzi! Da es inzwischen zu regnen aufgehört hatte, schnappten wir beide uns den Müllsack und liefen ohne Jacke nach unten. Ganz schön schwer das Teil!
Nach kurzer Zeit hatten wir hatten den Container am Kindergarten erreicht. „Du sag mal Maurice, hattest Du zu Deiner Lederhose nicht auch Hosenträger?“ „Ja, warum?“ „Na, die gehören doch dazu! Wie sieht das denn aus, wenn ich mit Trägern rumlaufe und Du ohne!“ „Hast recht, aber meine waren zu kurz, die hatte Mama vor der Ferienfreizeit abgemacht und in den Müllsack gesteckt!“ „Dann nimmste meine – die müssten etwas länger sein. Und Deine müssten dann ja noch hier im Sack sein!“ sagte ich und freute mich, dass wir noch daran gedacht hatten. Wir stellten den Sack kurz ab und ich sah tatsächlich ganz unten im Sack etwas durchschimmern, was nach seinen Hosenträgern aussah.
„Und wie willst Du die jetzt da raus kriegen? Die liegen doch ganz unten, Du kannst doch hier nicht den kompletten Müllsack auf dem Bürgersteig auskippen!“ „Nö,“ sagte ich und puhlte vorsichtig ein kleines Lock in den Sack und zog die Trägerchen raus. Die sahen genauso aus wie meine und waren auch nicht viel kürzer – auf dem ersten Blick müssten sie mir eigentlich passen. „Aber wenn Dich Mama mit den alten Dingern sieht, gibt‘s bestimmt wieder Stress!“ „Ach, weißt Du was, dann gibst Du mir einfach Lederjacke an und ich gehe dann direkt weiter nach Hause. Dann packe ich die unter meine Jacke und gehe nach Hause.“ „Ist ok, dann gebe ich Dir am besten gleich meine Lederhose mit – bei Dir ist sie wenigstens sicher…“
Klappe auf – Sack rein – Klappe zu – Sack weg und da für mich nicht spannendes mehr drinn war, verlief die Sache diesmal auch ziemlich emotionslos. Mir auch egal, was aus den Sachen wird – schließlich war ja nichts von mir dabei. Auch Maurice nahm die Sache ziemlich locker und machte einen entspannten Eindruck. Wieder bei ihm zu Hause angekommen drückte er mir meine Jacke und seine kurze Lederhose in die Hand und sagte „Na, dann spätesten bis Samstag. Ich bin so gegen 9:00 Uhr bei Dir. Ich weiß schon, was ich anziehen werde!“ sagte er grinsend. „Und Du?“
Endlich geht Geschichte weiter. Ich hatte wenig Zeit leider. Es ist wieder Gemeinschaftsarbeit.....
Für Erinnerung: Sandra hat Sommerferien, sie war bei Nordsee. Da traf sie Maurice, der Ferienfreizeit auf Bauernhof hatte. Dann ist er wieder zuhause und Maurices Mama mistet Klamotten aus, das gibt Streß. Es gibt Diel mit seiner Mama. Maurice darf Lederhose, Latzhose und Pulli behalten. Aber nur für Fahrt zu Sandras Onkel Opa Fritz weil er dort bestimmt dreckig wird. Maurice will Lederhose an Sandra vor der Fahrt geben....
Fortsetzung:
"Äh..... behalt die Lederhose lieber. Wenn meine Mamma das sieht gibt das eine Diskussion und dann telefoniert sie mit deiner Mama und dann können wir nie wieder ein Diel machen!" sagte ich - Maurice nahm sie wieder. Ich stopfte die Träger unter mein Latz und zu hause tat ich sie unter mein Bett.
Samstag! Hurra! Ich durfte alle Lieblingssachen mitnehmen. Nahm auch alles mit. "Ziehst du um?" fragte Papa. Mama lachte: "Am besten Sandra kommt mit Zug zurück. Dann ist der Kleiderschrank endlich leer, weil sie nicht alles tragen kann"... Ich fand das nicht so gut.... Da kam Maurice, aber mit normaler Hose. "Ich durfte nicht weil ich schick sein soll, ich hab aber alles dabei!" sagte er. Aber ich trug meine Lederhose! Toll! Endlich gings los. Mama und Papa waren vorne, meine Schwester und ich hinten und neben mir Maurice.... wie schön!.... Opa Fritz wohnt auf dem Land wo auch kleine Berge sind.
An Mittag waren wir endlich da. Opa Fritz stand neben Zaun und freute als wir kamen. Sein Hund war aufgeregt und sprang hin und her. Opa Fritz war mein Lieblingsonkel. Er war ein echtes Uhrgestein. Er hatte graue wüste Haare, Rauschebart, eine Brille mit kleinen runden Gläsern für seine freundlichen leuchtenden wachen Augen. Er trug immer Hose mit Hosenträgern über sein karriertes Hemd. Hosenträger find ich total cool. Möchte auch welche haben!! Leider sieht man die nicht so weil er immer noch ne ziemlich altmodische schäbige braune Weste mit glatten Leder an hat. Oma findet die ja natürlich total wiederlich. Ich glaub ich hab sie heut das erstmal richtig angekuckt und bin erstaunt, wie irre cool die ist. Total altmodischer Schnitt, hellbraune Nähte und die silberne Metallreißverschlüsse vorne und an den Taschen waren noch dicker als ich das noch wußte..... also so stark fand ich die Weste letztes mal wirklich nicht wie jetzt. Wow, ich werde jetzt endlich erwachsen, weil ich jetzt voll den Mode-Blick habe!! *kicher* Manchmal trug er auch noch ein großen Hut auf Kopf und er war immer mit Fahrrad und Hund unterwegs. Ja und mein Opa Fritz wurde morgen 66. Er freute riesig, als wir kamen.
Er umarmte mich zur Begrüßung und sein großer Hund hüpfte um uns rum. Opa Fritz schaute an mich runter und rief freudig mit seiner ein bißchen krechtzigen Stimme: "Ha! so eine kurze Lederhose hatte ich auch mal als junger Bub! Meine hatte aber glattes Leder. Sandra, die steht dir ausgezeichnet!" Mama verzog das Gesicht: "Aber Fritz, die ist ihr doch viel zu klein." - "Ach was, das muß so, sonst sieht das nicht aus. Ich hab die Hosen auch immer eng getragen! Und du hast Hosenträger! Sehr gut! Ich trage auch immer Hosenträger! Hosenträger sind klasse!!" rief er begeistert und zeigte die Hosenträger unter der Weste. Ich war stolz und strahlte zu Opa Fritz und begrüßte dann den Hund, der an mich hochsprang. "Ach, und du bist Maurice!" rief Opa Fritz und begrüßte Maurice herzlich. "Na da freue ich auf eine tolle Zeit mit euch! Bringt eure Sachen schonmal rauf!" Opa Fritz sah mein Gepäck. "Was hast Du denn alles dabei?" - "Na, ihre ganzen alten Latzhosen, von denen sie sich nicht trennen kann" sagte Mama. Opa Fritz rief erfreut: "Was denn, du hast alle deine Latzhosen mit, von denen du mir erzählt hast??? Prima, die mußt du mir unbedingt zeigen!! Alle, hörst du? Alle!!!" - "Klar, mach ich das! Hab ich dir ja versprochen!" jubelte ich. Mama sagte zu Opa Fritz: "Vielleicht kannst du sie ja überzeugen, davon zu trennen. Am besten gleich hier. Ich habe ihr schon alte Reisetaschen von früher gegeben, die können gleich mit weg!" Ich schaute zu den Taschen. Besonders die alten Leder und Kunstledertaschen die Papa aus Keller geholt hat fand ich ziemlich cool. Will Mama die zuhause wirklich wegschmeißen? Ich konnte nicht zuende denken, weil Opa Fritz lächelte und zu mir zwinkerte und sagte: "Das kriegen wir schon hin, gell?" Ich strahlte und nahm dann die Taschen mit rein..........
Kommentare zu Geschichte kann man hier schreiben: topic.php?id=301
Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie immer viel Spaß beim Lesen der Geschichte. Was schon etwas komisch, mittem im Winter die Sommerfortsetzung zu schreiben. Alles Gute und liebe Grüße, Latz-Rocky
Maurice ging mit mir ins Haus, Mama und Papa blieben draußen bei Opa Fritz. Er hat schon seit Jahren eine altes, kleines Fachwerkhaus mit einem riesen großen Grundstück dabei. Dort hatte er zwei kleine Kammern für uns vorbereitet: Eine größere für Mama, Papa und meine Schwester und eine kleine für Maurice und mich. Etwas improvisiert mit zwei Matratzen auf dem Fussboden, aber da Mama, Papa und meine Schwester nur bis zum Geburtstag morgen bleiben und dann wieder mit dem Auto nach Hause fahren, dürfen wir ab Montag in das große Zimmer mit richtigen Gästebetten drinn.
Maurice stöhnte „Ganz schön warm hier – hätte ich nicht gedacht!“ „Ist doch klar, Du in langer Hose und Pullover. Zieh Dir mal was anderes an!“ sagte ich. „Du hast doch wohl hoffentlich an Deine kurze Lederhose gedacht? Oder durftest Du sie doch nicht mitnehmen?“ „Doch, doch. Alles in Ordnung! Hast Du auch meine Hosenträger mit?“ „Natürlich sagte ich“ und fing an meine Tasche langsam auszupacken.
Ich gab Maurice seine – ähm meine – Hosenträger und er packte auch seine Tasche aus. Wir taten alles in den Schrank, den Opa für uns leer geräumt hatte. „Komm“ sagte ich „zieh doch auch Deine Lederhose an!“ „Meinst Du wirklich? Nicht, dass Deine Mama meckert!“ „Was hast Du mit meiner Mama zu tun? Es ist warm genug für ‘ne kurze Hose – oder hast Du noch was anderes kurzes mit?“ „Nee,“ sagte er. „Nur die Sachen, die ich an hab, meine Latzjeans, den Adidas-Pulli und mein altes, rotes T-Shirt.“
Mit etwas zögern schlüpte Maurice in seine Lederhose und sein rotes T-Shirt. Zuvor hatten wir die alten Trägerchen von Fraukes Lederhose, die ich ja schon auf der Hinfahrt angezogen hatte an seine Hose gemacht. Er sah einfach traumhaft knuddelig aus – und in der Tat, die Trägerchen saßen eng, aber passten. Nachdem wir alles verstaut hatten, liefen wir wieder nach draußen.
Mama konnte sich natürlich auch nicht verkneifen, über Maurice abzulästern: „Hast Du das olle Teil doch mitgenommen? Ich dachte, die wäre mit im Müllsack verschwunden? Naja, halt eben noch ein Teil mehr, was am Freitag mit in den Sperrmüll kann – nicht wahr, Fritz? Ich kann mich ja auf Dich verlassen, dass Du Dich darum kümmerst, dass Sandra ihre alten Lumpen endlich mit wegwirft, oder?“
Ich dachte, ich höre nicht richtig. Sperrmüll klang ja an sich ganz spannend, aber meine Sachen darin zu entsorgen kommt überhaupt nicht in Frage. „Wieso Sperrmüll?“ fragte ich neugierig. „Nun weil Opa nächste Woche ein neues Schlafzimmer bekommt und vorher das alte raus muss und am Freitag im Sperrmüll landet. Und bei der Gelegenheit kann er die alten Reisetaschen und Deine Klamotten direkt mit entsorgen. Da will ich zu Hause nichts mehr von sehen!“
„Ach,“ sagte Opa. „Nu sei mal nicht so traurig – erst mal sehen, was Du so alles an Latzhosen mitgebracht hast. Die kannst Du die ganze Woche über noch anziehen. Und wenn ich denke, dass sie noch in Ordnung sind, werde ich mit Mama nochmal reden, dass Du sie behalten darfst. Aber nachdem was Mama mir so erzählt hat, sind die wirklich nicht mehr die besten. Kannst ja heute Abend mal ‘ne kleine Modenschau machen und zeigen, was Du so alles mitgebracht hast!“
Na toll, dachte ich. Mama und Opa hatten sich also abgesprochen und Opa soll mich nun die ganze Woche belatschen mich von meinen Latzhosen zu trennen. Und dann auch noch Sperrmüll – das alte Schlafzimmer zerlegen und entsorgen werden Maurice und ich mit viel Spaß erledigen aber meine Sachen bleiben meine Sachen und die nehme ich wieder mit. Wenn schon, dann bekommt sie irgendwann Sylvia von Altkleiderladen, aber nicht so. Innerlich war ich schon etwas sauer – sollte mein Lieblings-Opa zum Hass-Opa mutieren? Nein, mal abwarten wie die Woche so wird. Zum Glück fahren Mama und Papa ja morgen nach der Geburtstagsfeier wieder nach Hause und Maurice und ich sind die Woche mit Opa allein. Dann funkt Mama jedenfalls nicht dazwischen.
Oder vielleicht doch? Was ist, wenn sie uns nächste Woche doch abholen und wir nicht wie besprochen mit dem Zug nach Hause dürfen? Und was, wenn ich meine Lieblingssachen wieder mit nach Hause nehme? Was wird Mama dann sagen? Was wird sie dann machen? Im Moment hatte ich jedenfalls den Eindruck, sie hätte mich nur zum Klamottenentsorgen eine Woche zu Opa Fritz gelassen.Ich bekam mehr und mehr schlechte Laune und versuchte das Thema Klamotten zu vermeiden, aber Mama tat durch permanentes Lästern dazu bei, dass meine Laune immer schlechter wurde. Mit anderen Worten: Sie nervte inzwischen nur noch.
Inzwischen waren auch Oma und Opa eingetroffen. Oma ist noch sehr rüstig und fährt noch mit dem Auto, Tja, halt noch jemand mehr, der gleich fürchterlich über unsere Klamotten ablästern wird. Hoffentlich darf ich morgen zur Geburtstagsfeier wenigsten das anziehen, was ich möchte. Meine Stimmung war auf dem Tiefpunkt. „Hallo Sandra!“ begrüßte mich Oma. „Hast Du schon wieder diese olle Lederhose an? Ein Glück, dass sich das Thema ab Freitag endgültig erledigt hat – zieh lieber Dein Dirndl an, wenn Du schon was bayrisches anziehen musst!“
Opa stand nur daneben und grinste. „Ja, ja, die Frauen halt. Ich find die Lederhose total klasse. Richtig knackig für das junge Mädel!“ „Du denkst auch nur wieder an das eine“, meinte Oma. „Deinen Geschmäck werde ich nie verstehen!“ Ich Omas allerdings auch nicht und war froh, neben Opa Fritz auch Opa als Verbündeten zu haben.
Und so verbrachten wir den ganzen Nachmittag draußen im Garten, tobten mit Opa’s Hund, aßen leckeren Erdbeerkuchen und tranken leckeren Kaffee. Maurice und ich hatten richtigen Spaß in unseren kurzen Lederhosen und unseren Opa’s gefiel es sichtlich und sie amüsierten sich darüber, dass Mama und Oma die ganze Zeit am Lästern waren. Langsam wurde es kühler um nicht zu sagen, auf einmal richtig kalt.
„Sandra, Maurice, kommt Ihr mit zum Bahnhof? Wir müssen noch jemanden abholen? Ist nur ein kurzer Fussweg über den Hügel dort, ‘ne knappe halbe Stunde aber dort ober ist es etwas kälter als hier. Am besten ist, Ihr zieht Euch kurz was anderes an! Ihr wolltet doch eh eine kleine Modenschau machen, also zieht Euch mal um!“ meinte Opa Fritz lächend.
„Ist Ok“, sagten wir und liefen ins Haus. Maurice wurde traurig. „Was ist denn?“ fragte ich neugierig. „Ich hab‘ doch nur eine Latzhose mit – da kann ich doch gar nicht wirklich mit machen!“ sagte Maurice grummelig. „Naja, immerhin hast Du noch eine. Womit fangen wir an?“ „Na, dann sind wir jetzt mal das Latzhosen-Päärchen! Ich zieh meine Latzjeans und meinen grau-gelben Lieblings-Adidas-Joggerpulli an!“ sagte er
Ich zögerte kurz und fragte dann Maurice „Was hast Du denn für ‘ne Jacke mit?“ „Meine Adidas Regenjacke – so eine, wie Du auch hast!“ „Prima“, sagte ich. „Die hab ich auch mit!“ Also zog ich meine Lederhose aus, meine blaue Latzjeans die ich von Oma zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte an und darunter meinen lila Kapuzennicki. „Passt perfekt!“ sagte ich zu Maurice. „Na hoffentlich sehen Deine Mama und Deine Oma das genau so!“ In der Zwischenzeit hatte Maurice sich auch umgezogen und wir zogen uns die Regenjacken an und gingen nach draußen. Beim Rausgehen taten wir so, als wären wir auf dem Laufsteg,drehten uns, machten zunächst unsere Jacken langsam auf, zogen sie dann aus und schwungen sie leger über die Schulter.
Von Papa, Opa und Opa Fritz gab es tosenden Applaus. Meine Schwester sagte garnichts und Mama und Oma lästerten: „Das Rote-Kreuz präsentiert: Die Altkleider-Kollektion des Jahres. Erst von drei Kindern getragener Kapuzennicki in lila mit ausgeleierten Bündchen, darüber eine zu enge, verwaschene Latzjeans der Marke „TrägtDochEhKeinerMehr“ und dazu eine Regenjacke die nur noch für Schönwetter taugt! Und für ihn aus der Resteverwertung: Joggerpulli in langweiligem Grau mit deutlichem Peeling von Adidas. Und das Ganze zum attraktiven Kilo-Preis!“
Großes Gelächter. Mama hätte wirklich Ansagerin im Fernsehn werden können. Aber auch Maurice und ich nahmen es mit Humor. Ich war schon gespannt, wie Mama meine anderen Sachen ansagen würde. Und so spazierten Opa, Opa Fritz, Maurice und ich los zum Bahnhof.
Nach einer guten Dreiviertelstunde waren wir dort angekommen und wer wartete schon auf uns: Roter Igelschnitt mit kurzen Schwänzchen hinten, blaue Latzjeans (aber nicht die vom letzten Mal), einen knallroten Kapuzenpulli locker um den Bauch gebunden und einen Rucksack auf dem Rücken: Es war Elly, sie hatte sich früh morgens alleine in Friesland auf den Weg gemacht und war mit zweimal umsteigen endlich angekommen. Was für eine Überraschung!
"Elly!!!!!!" rief ich und umarmte sie. "Oh, woher hast du die coole Latzhose!?" - "Von meiner Freundin in Bremen. Ich bin gestern morgen früh zu ihr gefahren und heute weiter zu dir." - "Aber warum weißt du das ich...." Elly lachte: "Mama kennt deine Oma und deine Oma hat gefreut, daß ich zu Opa Fritz will und dann durfte ich kommen. Du hast eine Super-Oma!" Mein Opa grinste und Opa Fritz lachte und sagte daß er Opa Fritz ist und Elly du sagen soll und daß er riesig freut. Auf dem Rückweg sprang der Hund immer zu Elly. Elly liebt Hunde und flüsterte zu mir: "Das ist also Opa Fritz! Der ist ja voll super! Und seine alte Lederweste ist voll der Hammer!" Ja, die hatte er wieder angezogen weil es kalt wurde. Aber Elly schwitzte und machte die Träger ab und deswegen hing der latz jetzt runter. Das sah richtig supercool aus..... Elly ist cool.
Mama und meine Schwester haben gerade Abendessen vorbereitet, als wir kamen. "Moin!!" rief Elly. Mama und meine Schwester kicherten und riefen auch moin. Oma schlief auf Liegestuhl in Garten, aber Opa Fritzs Tochter war angebkommen und war im Schuppen, weil sie alte Sachen sortierte. Maurice und Elly gingen hoch in unser Zimmer. Ich lief zum Schuppen. "Hey Sandra!!" rief sie..... "Hallo...oh!" Sie strahlte. Und sie hatte ein T-Shirt und eine weißverwaschene hellblaue und durchgeschlissene und mit etwas weiße Farbe bekleckerte alte Jeanslatzhose an. Und was für eine tolle Latzhose!! Mit viel Nieten auf Latz und total spannenden Schnallen....so eine will ich auch.... Sie kicherte. "Was ist?" - ich sagte: "Das ist ja eine Superlatzhose." - "Ach quatsch, die ist alt! Die hatte ich früher immer an. Jetzt ist sie gammel." lachte sie und sagte: "Ich hab schon gehört, daß du ganz viele Latzhosen liebst." Ich wurde etwas rot. Sie lachte. Sie lachte sowieso ganz viel. Sie war nie böse. "Wo hast du die denn her?" wollte ich wissen. "Boaaa weiß ich nicht mehr." sagte sie. "Was steht da, zeig mal." fragte ich, weil ich Schrift entdeckt hatte..." Teddy. Aha, eine Teddylatzhose. Habe ich noch nie gesehen. Aber totalschick, schade daß sie so kaputt ist. Was Elly sagen würde und Frauke.....was Mama und Oma sagen weiß ich. Schade.... "Hallooo!!" Opa Fritz kam in den Schuppen. "Hallo Vati" Sie umarmten. "Oh, das hab ich ja ganz vergessen." rief ich. Also umarmte ich sie auch. Der Stoff von der Latzhose fühlte alt an irgendwie.... Nach Begrüßung sagte sie: "Ich hab in meinem alten Zimmer und in Dachboden und hier Sachen sortiert. Da sind die Sachen, die zu Sperrmüll können......" Opa Fritz lachte: "Bis Freitag hab ich das vergessen. Deshalb hab ich so viele Sachen..... Mach doch Klebestreifen dran." Seine Tochter lachte: "Ich helfe an Donnerstag mit rausbringen, okay?" fragte sie. Opa Fritz sagte: "Nein quatsch, ich habe drei fleißige Helfer hier!" .... Helfer - das sind wir! Und ich bin gespannt schon, was alles weggeschmissen wird.... Mama rief plötzlich, daß essen fertig ist. "Geht schonmal, ich zieh mich nur noch eben um" sagte sie. Ich kuckte nochmal die Latzhose an...Schade, aber vielleicht zieht sie die Latzhose wieder an, wenn sie Rest aufräumt....
In Garten war Tisch gedeckt. Oma war aufgewacht und Maurice und Elly kamen raus. Elly rief zu Oma: "Moin!" Sie kuckte zu Elly und wurde weiß in Gesicht: "Elisabeth!! Wie siehst du denn aus? Schämst Du denn gar nicht???" Elly fragte: "Schämen? Wieso?" Oma schimpfte:"Du warst so ein hübsches anständiges Mädchen mit ordentlichen Manieren und jetzt?!?!?!?" Meine Schwester mußte kurz lachen. Wir eigentlich auch, aber konnten das zurückdrücken. "Was gibts zu lachen!?" Schrie Oma gegen meine Schwester. "So geht man nicht auf die Straße und so besucht man keine anständigen Leute!!!" - "Danke für dein Kompliment! Danke! Vielen Dank!" murmelte Opa Fritz. - "Daß deine Eltern nicht schämen! Das reicht daß Sandra in Lumpen rumläuft, das mußt du ihr nicht nachmachen!" Jetzt sagte Mama was: "Sandra hatte ihre Lumpenlatzhosen gar nicht mit in Urlaub! Von meinen Kindern hat sie das nicht!!!" - "Und warum hat Elisabeth die Idee mit Lumpenlatzhose!?!? Das kann nur von Sandra kommen" Mama wurde sauer: "Sandra hatte ihr Lumpenzeug nicht mit!!!" Jetzt ich war sauer: "Ich hab kein Lumpenzeug, ja?" "Halt Du daraus!" schmipfte Oma. "Hallo Hallo! Was ist denn mit Euch los?" fragte Opa Fritzs Tochter dazwischen. "Wer was anzieht, können wir auch ruhig besprechen ohne persönliche Angriffe." Sie sagte nochmehr. Dann sagte Oma ganz ruhig: "Also gut, du hast ja recht. Ich finde das nicht schön, das ihr Kinder nicht ordentliche Kleidung anzieht. Warum muß das altes oder friekiges Zeug sein? Mich stört das, ihr seid doch nicht arm!" Omas Ehemann sagte ganz ruhig zu Oma: "Ich finde mit Klamotten alles nicht schlimm. Du sagst immer, wir müssen freuen daß wir noch leben und hier treffen können. Das ist wichtiger als Klamotten oder?" Jetzt sagte Oma: "Ja. Wenn wir treffen können wir dankbar sein. Es ist immer ein besonderer Tag und deswegen soll man ordentlich aussehen. Das ist ein Respekt für andere. Besonders morgen an Fritzs Geburtstag!" Opa Fritz sagte: "Aber ich möchte nicht daß jemand was wegen mich anzieht, was er nicht mag. Ich will daß ihr alle wohlfühlt bei mir!" Oma sagte: "Ich fühle aber nicht wohl wenn alle so abgefetzt rumlaufen." Opa Fritz fragte: "Ja aber was machen wir nun?" Meine Schwester sagte: "Wir müssen was anziehen, was wir mögen, und was auch ordentlich ist. Also, ich hab was.... glaub ich." Opa Fritz kuckte zu mir. Ich überlegte. Ich habe den Lederrock..... und das Dirndel. Dirndel...mir kribbelte das etwas wie bei Latzhose von Mark ganz an anfang. Soll ich Dirndel anziehen? Ich überlegte, irgendwie auch abgeflippt und dann ich sagte langsam ganz mutig: "Ich hab auch was." Maurice sagte er zieht das an, mit was er zu uns kam an morgen. Elly fragte ganz leise: "Hast du Lederrock von meiner Schwester? Ich zieh weißes T-Shirt dazu an. Oder deine schwarze Latzhose?"..... Dann fragte meine Schwester provokant zu Opa Fritz: "Und du? Hast Du was?" Er überlegte. Seine Tochter rief lachend: "Vati im Anzug! Das wärs!" Meine Schwester kicherte. Oma lachte: "Hast Du überhaupt einen? Du mußt nicht antworten, Fritz. Zieh deine abgeliebte alte Lederweste an. Sonst erkennen wir nicht wieder. Du hast Geburtstag, du darfst alles anziehen." Opa Fritz stotterte nur: "Äh...danke." Alle staunten! Warum das? Oma goes Punk? Egal. Er war erleichtert und strahlte...und ich freute, daß wenigstens Opa Fritz morgen was schickes anzieht was mir gefällt..... Super. Abend war gerettet nun und Ärger war vergessen........
So, nach langer Zeit geht die Story endlich wieder weiter - wir sind kurz vor Opa Fritzs Geburtstag und die Kinder machen mit der Modenschau weiter, nachdem sie zusammen mit Opa Fritz Elly vom Bahnhof abgeholt haben. Viel Spaß beim Lesen, Anmerkungen und Kommentare bitte hier
Maurice stubste mich kurz an und sagte “Was ist den nu’ mit der Modenschau? Machen wir heute noch weiter?“ Ach ja, da war ja noch was. Hmmm, vielleicht sollten wir das auf morgen vertagen, als Opa Fritz dazwischen ging: „Hab‘ ich hier gerade was von Modenschau gehört? Wollt Ihr Hübschen nicht da weitermachen wo ihr vorhin aufgehört habt?“ Oma grinste und meinte „Naja, von mir aus. Viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden! Mal sehen, was die Kinder so neben ihren Latzhosen noch so alles eingepackt haben!“
So liefen Maurice, Elly und ich erstmal hoch in unser Zimmer. „Ich kann aber nicht mehr mit machen!“ meinte Maurice traurig, „ich hab‘ doch schon alles gezeigt! Mehr als die Lederhose und die blaue Latzjeans hab‘ ich doch nicht mit. Und in normaler Jeans ist’s mir zu langweilig.“ „Na, dann ziehst Du halt ausnahmsweise meine schwarze Latzjeans an“ sagte ich. „Oder das Dirndl“ grinste Elly. Maurice im Dirndl wäre sicherlich auch totschickt, doch er verneinte: „Kommt nicht in Frage – das Teil ist morgen für Dich und ich ziehe dann meine Lederhose an!“
„Was hast Du denn sonst noch mit, Sandra?“ fragte Elly neugierig während sie ihren Rücksack auspackte und ihre Sachen in den Schrank legte. „Sag bloss, Du hast Deine braune Kunstleder-Latzjeans mit?“ rief sie erfreut, als sie in den Schrank sah. „Na klar – aber die zieh ich heute garantiert nicht mehr an, bei der Stimmung da unten! Oma wird sie mir vom Leib reißen!“ „Cool – und den Elch-Pulli hast Du auch passend dazu mit“ und schon versuchten Maurice und Elly mit Engelsgeduld auf mich einzureden, beides sofort anzuziehen.
In der Zwischenzeit war Maurice schon in meine schwarze Latzjeans geschlüpft – normalerweise verleihe ich ja nichts mehr aber heute gab’s nochmal ‘ne Ausnahme. Er hatte seinen alten Adidas-Pulli drunter angelassen und warte nun zusammen mit Elly darauf, dass ich mich umzog. Zuerst war ich noch ein wenig bockig, doch die beiden wussten mich zu überreden: Ich zog meinen Kapuzennicki und Oma’s blaue Latzjeans langsam aus, schnappte mit meinen Elch-Pulli aus dem Schrank, zog ihn an und griff nach meiner Kunstleder-Latzjeans.
Ich hatte sie nach dem Sommerurlaub erst einmal wieder abgehabt, als ich bei Maurice zu Besuch war. Aber ich liebte dieses Teil immernoch – auch wenn Oma gleich fürchterlich meckern wird. So schlüpfte voller Freude und Angst zugleich hinein, zog die Hose – die langsam aber sicher immer enger wurde – hoch, machte die seitlichen Knöpfe zu, klappte den Latz langsam nach oben, griff nach den Trägern und hakte sie wie immer ein. Elly war total begeistert: „Die ist ja spitze! Genau so hab‘ ich sie mir vorgestellt! Tolles Teil und wie die Dir passt – echt prima. Nicht zu weit und nicht zu eng, nicht zu lang und nicht zu kurz – echt prima!“
Dann kam meine Schwester ins Zimmer, unterm Arm ihre schwarze Cord-Latzhose von meiner Englisch-Lehrerin. „Willst Du auch mitmachen?“ fragte ich. „Nein, aber wenn Elly möchte, darf sie die gerne mal anprobieren!“ „Au ja, gerne!“ und schon zog sie das Teil an. Passte ihr auch schon ganz gut, schließlich war sie ja größer als Maurice und ich. Und so rannten wir dann alle zusammen wieder nach unten und riefen „Modenschau, Teil 2!“. Meine Schwester stellte uns diesmal vor, als wir über den Laufsteg liefen.
„Als erster unser Modell Black-White CoLa – eine schwarze Cord-Latzhose und dazu ein uni-weißes T-Shirt und gemütliche Sneakers. Die Herbstmode für ihn: Klassischer Adidas-Pulli in grau und dazu eine schwarze Latzjeans. Und für die jungen Damen von heute: Beiger Elch-Pulli aus feinstem Stick unter einer braunen Latzhose aus feinstem Kunstleder!“ Die Ansage klang ja schonmal besser als die von Mama heute Nachmittag. Aber wie befürchtet gab’s von Oma einen Spruch: „Hast Du das olle Ding etwa immernoch? Das Du Dich so unter die Leute traust, Sandra, das kann ich nicht verstehen! Das Teil sieht doch sowas von beschissen aus, das passt doch garnicht zu Dir. Hoffentlich schmeißt Du die am Donnerstag endlich mit in den Müll – sowas wäre doch ‘ne Zumutung für die Sortiererinnen bei der Altkleidersammlung. Die zieht doch niemand mehr an!“
Opa’s Tochter fand meine Kunstleder-Latzjeans dagegen richtig cool: „ Sandra, lass Dich von Oma nicht belabern, die hat von Mode offensichtlich keine Ahnung! Vom Schnitt her ist die doch wie ‘ne ganz normale Latzjeans, und Kunstleder ist doch viel praktischer als Jeans und Cord. Einfach den Schmutz mit ‘nem feuchten Lappen abwischen und gut iss.“ Oma legte noch eins drauf „Magst ja recht haben, aber sowas ist doch eher was für Babys und Kleinkinder. Aus dem Alter ist Sandra doch schon lange raus, die saut sich doch nicht mehr so ein!“ „Wenn’s ihr doch gefällt, warum dann nicht? Mir gefällt Sandra so echt prima und wenn ich ihre Mami wäre, dürfte sie auch bei mir so rumlaufen!“ „Naja, vielleicht bin ich auch schon zu alt für so’n neumodisches Zeugs. Bei uns gab’s das halt nicht – und erst recht nicht für Mädels in Sandras Alter!“
Opa Fritz gefiel mein Outfit übrigens auch: „Das ist also Deine Lieblings-Latzhose?“ „Ja“ nickte ich. „Dann sollst Du sie auch morgen auf meinem Geburtstag anziehen dürfen. Das wünsche ich mir jedenfalls. Und dann ziehe ich auch meinen Anzug an!“ „Au ja! Danke Opa Fritz!“
Es wurde später, wir hatten noch einen schönen Abend zusammen und gingen dann schlafen. Am nächsten morgen zog ich wieder meinen Elch-Pulli und meine braune Kunstleder-Latzhose an. Maurice erschien im roten T-Shirt und der Glattlederhose zum Frühstück. Elly hatte ihre Latzjeans und den roten Kapzuenpulli an, liess den Latz aber mit eingehakten Trägern demonstrativ herunterbaumeln. So saßen wir zusammen mit Oma, Opa, Mama und Papa, Schwester und Opa’s Tochter draußen im Garten und frühstückten, als Opa Fritz tatäschlich im Anzug erschien.
Und was für ein Anzug: Ein zweiteiliger, pinkfarbener Ballon-Seiden Jogginganzug mit lila Rautenmuster aus längst vergangenen Tagen, wo Opa Fritz noch seinen Opel Manta hatte und mit Fuchsschwanz an der Antenne über die Dörfer cruiste. „Ihr wolltet doch extra, dass ich auf meinem Geburtstag im Anzug erscheine!“ sagte er grinsend…
Endlich hat jemand von mein Sandra-Fanclub Fortsetzung aufgeschrieben und zu mir gegeben. Wenn ich allein schreibe brauche ich zu viel zeit und habe zu viele Fehler. Jetzt ist das besser....... also. weiter geht! Viel spaß......
Meine Schwester schimpfte: "Seid ihr bescheuert? Ich verderbt den ganzen Geburtstag!! Wir haben doch gestern einen Kompromiss geschlossen! Warum verletzt ihr Oma so. Ich find das voll sch..." - "Schon gut!" sagte Oma und legte ihre Hand auf den Arm meiner Schwester. "Warts ab, gleich wird ihnen ganz warm." Kaum hatte sie es gesagt, begann ich zu schwitzen. Boah! Schwitzte ich! Kein Wunder: Elchpulli und Kunstlederlatzhose in der Sonne. Elly und Opa Fritz wurde auch ganz heiß. Nur Maurice nicht. Oma lächelte. Ich musste was ausziehen, aber ich konnte irgendwie nicht. "Sandra, was ist denn los!" fragte Maurice. Ich riss die Augen auf und sah Maurice im Schlafanzug. Ops. Und die Sonne. Sie knallte auf mein Bett. Ach, deswegen war mir so heiß! Ich erzählte meinen Traum. Maurice lachte: "Oh weia, sowas dürfen wir echt nicht machen!"
Machten wir auch nicht. Wir zogen stattdessen das beste an, was wir hatten. Leider, liebe Latzhosenfreunde, keine Latzhose. Ich das Dirndl, welches Maurice auch noch totschick fand, dieser Verräter! - naja, ich mochte es auch irgendwie aber ich kam mir auch ziemlich merkwürdig drin vor (ich Verräterin! :shame.... also, ich das Dirndl, Maurice das rote T-Shirt und die scharfe Glattlederhose (der hats gut! Neidneidneid), Elly ein weißes T-Shirt und diesen hinreißenden schwarzen weichen Lederrock, den mir ihre Schwester ja beim Abschied vom Nordseeurlaub geschenkt hatte. Meine Schwester trug ein Sommerkleid, das allerdings ziemlich cool war. So erschienen wir unten und wollen frühstücken. Doch blöderweise fehlten noch die Brötchen. Und wer sollte sie holen? Na, wer wohl... Ich! Im Dirndl! Au weia! Wie die beim Bäcker alle kuckten. Eine alte Frau ließ mich sogar vor, weil sie mich so hübsch fand.... Als ich zurück war, setzten wir uns an den Frühstückstisch auf der Terrasse. Opa Fritz fehlte noch... Mann, war ich vielleicht gespannt, was Opa Fritz tragen würde... Dann, endlich schaute das freundliche faltige Gesicht von Opa Fritz mit dem weißen Bart und seiner Brille mit den kleinen runden Gläsern um die Ecke: "Hallo Moinmoin zusammen! Mönsch, ihr seid ja alle schick heute!" Und Opa Fritz erst: Er trug ein sauberes kariertes Oldschoolhemd mit einer coolen Fliege und dadrüber seine scharfe altmodische schokobraune Lederweste mit den hellbraunen Nähten. Die dicken Metallreißverschlüsse der Weste, die in der Sonne glitzerten, waren geschlossen wie sich das gehört. Seine braune Cordhose waren selbstverständlich mit Hosenträgern getragen, deren Clipse manchmal unter der Weste hervorblinkten. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn ganz fest und drückte ihn ein kleines Geschenk in die Hand. "Aber aber", lachte er, "Geschenke auspacken ist heute Nachmittag, wenn alle da sind!" Der Hund sprang freudig um uns rum. Dann brachten wir ihm ein Geburtstagsständchen... Wie sich Opa Fritz freute. Ich freute mich auch, dass mein lieber Onkel heute wieder so richtig cool aussah!
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Tja, war wohl nichts mit Opa im zweiteiligen, pinkfarbener Ballon-Seiden Jogginganzug und auch nichts mit meiner braunen Kunstleder-Latzhose – musste ich also auch beides getraumt haben, denn die Wirklichkeit sah ja nun mal ganz anders aus an diesem Morgen. Opa im Ballon-Jogger hätte ich zwar auch cool gefunden, aber ich behielt meinen Traum ganz allein für mich. Wunderte mich sowieso, dass ich mich noch an alles genau erinnern konnte. Kam nicht oft vor, in letzter Zeit. Aber immerhin hatte Maurice seine Glattlederhose und das rote T-Shirt an – schön, wenn Träume doch auch mal Wirklichkeit werden. Mit dem Outfit gefiel mir mein Maurice einfach am besten. Und ich hatte den Eindruck, dass er sich in seinen Klamotten auch durchaus sehr wohl fühlt. Jedenfalls war er guter Laune.
Gegen Mittag kam auch Opa’s Tochter wieder mit dem Auto auf den Hof gefahren. Natürlich war ich gespannt, ob sie ihre Teddy’s Latzhose von gestern nochmal angezogen hatte. Ich rannte zu ihr hin – sie stieg aus dem Auto aus – und schade, sie hatte sie leider nicht nochmal an. „Wo ist denn Deine Latzhose von gestern?“ fragte ich neugierig. „Du hast doch heute auch keine an!“ konterte sie und schaute verschmitzt auf mein Dirndl. „Sieht aber auch nicht schlecht aus – was Du da an hast, Sandra!“ sagte sie lächelnd. „Danke“ sagte ich etwas schüchtern und schaute rüber zu Maurice, der gerade angelaufen kam.
„So eine Lederhose wie Du hatte ich früher auch mal“, sagte Opa’s Tochter zu Maurice, der darauf hin auch etwas verlegen drein schaute. „Brauchst Dich nicht zu schämen!“ sagte sie. „Mir gefällt die gut – passt zu Dir, auch wenn sie schon ein bissel eng ist. Hat was – trägt halt nicht mehr jeder, sind leider recht selten geworden. Ich hab‘ meine damals auch total gemocht, nicht wahr, Papa?“ „Ja, stimmt!“, sagte mein Opa, der inzwischen neben uns stand. „Du hast Dich garnicht davon trennen können – hast sie sogar noch zur Disco angezogen, als sie dir kaum noch passte!“
„Trägst Du heute noch Leder?“ fragte ich sie. „Ab und zu mal, aber eigentlich recht selten.“ „Und Deine Teddy’s?“ „Ach, kaum noch. Die ist schon so alt, die ziehe ich fast nur noch Samstags zum Aufräumen und zur Gartenarbeit an. Schön ist sie nicht mehr, aber praktisch – und was neues findet man ja kaum noch. Zumindest nicht in meiner Größe – selbst für Euch Kids sieht man ja nur noch selten welche.“ „Stimmt“, bestätigte ich. „Meine Kunstleder-Latzi ist vom Flohmarkt und die anderen beiden habe ich von Oma geschenkt bekommen. Ich werde meine auch solange es geht noch anziehen. Mama mag die zwar nicht, und Oma kann die vom Flohmarkt auch nicht leiden – aber mir gefallen sie halt alle. Und solange sie noch passen, will ich sie auch anziehen. Was ist denn damals aus Deiner Lederhose geworden?“
Liebes Danke für meine Leute von Sandrafanclub für Ideetausch und schön aufschreiben.... mimdu
Fortsetzung...
Sie antwortete: "Meine Lederhose hat Mama bestimmt irgendwann weggetan als ich älter war. Ich habe sie jedenfalls noch nicht beim Aufräumen gefunden. Oder weißt Du das, Papa?" Opa Fritz sagte: "Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, was mit meiner Lederhose passiert ist, aber...." Plötzlich bellte der Hund ganz wild und rannte wie der Blitz an die Straße, weil noch mehr Gäste aus der Familie kamen. Ärgerlich, weil ich gar nicht wusste, was mit der Lederhose von Opa Fritz passiert ist....
Alle bewunderten mich in meinem Dirndl. Die Teenies bewunderten mehr Elly in dem schwarzen Lederrock, den ich von ihrer Schwester habe und den ich ihr nun ausgeliehen hatte. Die Kinder bewunderten niemanden, nur ihr Spielzeug. Einer trug sogar eine Latzhose aus Jeans. Sowas in groß wäre was für mich... Und ich bewunderte immernoch am meisten still und heimlich die braune alte Oldschool-Lederweste von Opa Fritz.
Bald wurden Elly und ich in die Küche gerufen: Saucen und Salate machen, abwaschen für das Grillfest. Oma gab uns zwei alte Schürzen von der vor einigen Jahren verstorbenen Frau von Opa Fritz. "Wo ist denn der Kittel mit den großen Blumen?" fragte ich. "Hier ist kein Kittel!" sagte Oma. Da kam Opa Fritz rein. Den fragte ich auch. Opa Fritz sagte: "Der müsste da hängen. Hab ich doch letzte Woche noch gesehen" Nein. Er war nicht da. "Mach nicht so ein Theater, nimm die Schürze und hilf!" schimpfte Mama. Er rief seine Tochter: "Hast Du den Lieblingskittel von Sandra gesehen?" Sie kam und fragte: "Keine Ahnung. Wie sah der denn aus?" - Ich sagte: "Er war braun-gelb und hatte große Blumen. Und einen Metallreißverschluss mit großem Ring dran." Sie sagte: "Ach das olle 70er-Teil! Den hab ich weggeschmissen. Der war ja auch schon ganz ausgewaschen und eklig speckig am Bauch." Mir wurden Knie weich. "Was? Och nein! Den mochte ich immer so gern!" Sie antwortete: "Ach Sandra, das konnte ich nicht wissen! Das tut mir jetzt leid." Ich war Tränen nah. "Jetzt heult sie wegen so'nen ollen Kittel" sagte Oma vor sich hin. Opa Fritz fragte erstaunt: "Wann hast Du den denn weggeschmissen? Ich habe ihn nicht in der Mülltonne gesehen." Sie überlegte. "Ich glaube, ich habe ihn direkt zur Straße gebracht als ich weggefahren bin.... oder habe ich den zu den Sperrmüllsachen getan? Weiß ich nicht mehr." Ich schöpfte Hoffnung. "Ich kann mal nachsehen", sagte sie. "Nein, der Kittel bleibt im Müll! Und Sandra bindet jetzt die Schürze um und hilft!" rief Mama sofort. Opa Fritz sagte zu seiner Tochter: "Komm, wir schauen nach, ob er noch da ist." Mama protestierte: "ICH bestimme, was Sandra anzieht." Opa Fritz sagte freundlich zu ihr: "Ja, schon recht. Aber es ist der Kittel meiner verstorbenen Frau und damit mein Kittel, den ich auch gern behalten möchte. Okay?" Mama guckte skeptisch, atmete tief und sagte: "Los Sandra!" Ich tat zerknirscht, was ich tun sollte. Mist! Nach einiger Zeit kam Opa Fritz kurz in die Küche und zwinkerte mir heimlich und ich wusste, dass sie ihn gefunden haben und ich ihn anziehen kann, wenn alle weg sind...
Als wir fertig waren und ich in den Garten kam, kam gerade ein ganz seltener Besuch. Eine entfernte Tante vom Chiemsee in Bayern mit ihrer Familie. Sie trug eine Wucht von einem superhübschen Dirndl. Ich dachte schon, ich sei schön... aber nein... Sie strahlte mich an und rief überrascht: "Oh Sandra, schön Dich mal wieder zu sehen! Du bist ja schick!" - "Und Du erst!" brachte ich gerade noch heraus, dann fragte sie: "Wer ist denn der Glückliche?" - "Wie was?" - "Na, dein Freund!" Ich war baff. Woher wusste sie, dass ich einen Freund habe? Ich wurde rot. "Woher weißt du...?" Sie lachte: "Na die Art wie du die Schleife trägst, verrät dass du in festen Händen bist." - Aha?! Ich sagte: "Maurice. Dort ist er!" sagte ich und rief ihn herbei... was man bei Opa Fritz alles lernt...
So langsam begannen wir im wunderschönen Garten, gemeinsam ein Geburtstagsgrillfest zu feiern. Es gab Fleisch aber auch viel Vegetarisches zu grillen. Papa und meine Onkel grillten und wir aßen alles. Aber bevor es richtig losging, überreichte meine Tante feierlich ein großes Geschenk an Opa Fritz. "Für mich? Ach, Ihr Lieben! Ihr wisst doch, ich bin ein alter Mann und brauch eigentlich gar nichts mehr!" sagte Opa Fritz. "Aber-aber, Opa Fritz, mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an!" Alle lachten. Meine Schwester und unsere Kusine fingen sofort an zu singen. Andere stiegen ein, zuletzt auch Opa Frtz. Als wir fertig waren, lachte Mama: "Das Geschenk wird Dich gleich 10 Jahre jünger machen!" Opa Fritz lachte. "Oh, so viel! Ach, ich freue mich immer, wenn ihr mir was schenkt. Das ist immer so nützlich! Ich habt immer so gute Ideen!" Das Geschenk kam von Mama, Papa, Oma, Opa, meinen Tanten und Onkels. Feierlich setze sich Opa Fritz hin und wir schauten gespannt zu. Dann fing er an, das Geschenk aufzumachen und sagte immer freundliche Worte wie "Das ist ja wie früher!" und "Oh, bin ich gespannt" und "was ihr euch nun schönes ausgedacht habt." Dann machte er das Geschenk auf und strahlte: "Ooooohhh!" Seine Augen leuchteten. Mein Herz klopfte, was das wohl ist - ich wusste das nicht.
Er sah zu mir, lächelte und zogs dann langsam strahlend hoch: Eine neue, superschicke, dunkelbraune Lederweste mit vier wunderschönen lederüberzogenen Knöpfen. "Mensch! Toll!" rief er. Er schaute in die Runde, alle strahlten "Die muss ich sofort anprobieren!" rief Opa Fritz. Mein Herz klopfte und ich beobachtete, wie Opa Fritz aufstand und den dicken Reißverschluss aufzog, um seine alte schäbige Lederweste auszuziehen und über den Stuhl zu hängen. Dann zog er die neue an und knöpfte sie zu. Passte! "Danke! Danke! Danke!!" rief er freudig strahlend. "Wo ist der Spiegel?" Im Schuppen war einer, er ging hin und rief: "Ihr habt recht: Ich seh jetzt 10 Jahre jünger aus. Die behalt ich gleich an!" rief er voller Stolz und umarmte alle einen nach dem anderen. Mich auch. Die Weste war ganz weich und duftete nach neuem Leder.
Strahlend beugte er sich dann zu seiner alten Lederweste runter, legte sie auf die Sitzplatte vom Stuhl, fummelte an den Reißverschlüssen seiner Taschen herum und holte Zeugs raus und stopfte es in die Taschen der neuen Weste. Auch seine Taschenuhr, die er an dem Taschenreißverschluss festgemacht hatte, wurde nun im Knopfloch an der neuen Weste befestigt. Etwas melancholisch betrachtete ich seine alte Weste, die er hatte solange ich ihn kenn. Was jetzt wohl mit ihr passiert? Ziemlich altes Teil eigentlich, aber irgendwie hat die was. Außerdem gehört sie zu Opa Fritz - kann mir das noch gar nicht vorstellen, dass er sie nicht mehr tragen wird. Hmmm... würd ich ja gern selbst mal anprobieren. Ob ich ihn fragen kann? Frag ihn nachher mal, wenn alle weg sind. Alle guckten zu Opa Fritz, der war sehr glücklich. Opa Fritz hängte seine alte Lederweste wieder über den Stuhl. Bevor irgendjemand noch was sagen konnte, lenkte uns der Hund ab. Von nun an beachtete niemand mehr die alte Weste. Nur ich schaute immer wieder hin - ich wollte sie unbedingt mal anprobieren.
Nach dem Grillen räumten wir erstmal auf. Wir Mädels gingen in die Küche zum Abwaschen, denn leider hat ihm heute niemand eine Spülmaschine geschenkt - wozu auch, er hasst sowas. Die Jungs und seine Tochter räumten die Terrasse auf. Natürlich war ich mit meinen Gedanken bei der alten Lederweste, die ich beim Aufstehen kurz mal angefasst hatte und Herzklopfen hatte, wie bei Marks Latzhose damals. Als wir wieder rauskamen war alles aufgeräumt und - oh Schreck! - die Lederweste war auch weg. Die ist doch nicht im... Nein, bestimmt nicht. Opa Fritz gehört zu den Leuten, die nicht gut was wegwerfen können. Bestimmt hat er sie reingebracht und in den Schrank gehängt... Opa Fritz kam aus dem Schuppen und rief: Ach, da seit Ihr ja! Und der Hund sprang um ihn herum... Was wohl jetzt als nächstes auf dem Programm steht?
So, nun auch von mir nach langer Zeit endlich mal wieder eine Fortsetzung. Gute Unterhaltung
Nach dem Grillen am Mittag wurde es langsam wieder ruhiger. Mama und Papa hatten es sich in den Gartenstühlen bequem gemacht und waren ruckzuck eingedöst auf ein kleines Nickerchen. Oma und Opa nutzen die Zeit für einen Spaziergang ins nahegelegene Örtchen und auch die anderen Gäste hatten es sich im Garten bequem gemacht. Die kleinen Enkelkinder – sie waren im Kindergartenalter – von Tante Traudl spielten im Sandkasten, während ihre Tochter und ihr Schwiegersohn mit Opa Fritz im Gespräch vertieft waren. Schließlich hatten sie sich lange nicht mehr gesehen und hatten dementsprechend hohen Gesprächsbedarf. Elly war bei den Enkelkindern und passte ein wenig auf sie auf. Nur wo war Maurice, mein Maurice – wie Tante Traudl so treffend bemerkte (auch wenn ich bis dahin nicht mal wusste, dass die Art des Bindens der Schleife was über meinen Beziehungsstatus aussagen könnte).
Ich vermutete, dass Maurice ins Haus gegangen sei, um sich nach dem üppigen Mittagsmahl ein wenig auf’s Ohr zu hauen. Und ich verspürte auf einmal eine intensive Lust, ihm dabei Gesellschaft zu leisten. Schließlich trug der Kerl ja mal wieder seine alte Glattlederhose, die mich an ihm stets besonders faszinierte. Ich wollte jetzt einfach allein mit ihm in seiner Nähe sein, die letzten Tage und Stunden genießen, wo er dieses süße Teil noch anzieht – denn ich war mir durchaus bewusst, dass das Ende seiner Lederhose sich auch langsam nähern würde. Auf dem Weg ins Haus musste ich durch die Küche und ich war auf einmal total abgelenkt – der alter Blümchenkittel von Opas verstorbener Frau wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich befürchtete natürlich schon schlimmstes, aber eigentlich traute ich Oma nicht zu, an Opas alte Sachen zu gehen. Und Mama auch nicht. Trotzdem fiel mein Blick auf den großen Tretmülleimer, der in der Küche direkt neben dem großen, fest gemauerten Spülbecken stand.
Oma wird doch nicht wohl? Oder Mama? Ich trat mit dem linken Fuß auf den Hebel des Mülleimers und der Deckel schoss nach oben. Ein paar Abfalltüten, ein wenig Biomüll (der gehört doch eigentlich auf den Kompost, tse, tse, tse) und ein paar Verpackungsabfälle waren zu sehen. Vom Kittel keine Spur. Vorsichtig nahm ich die Tüten hoch und kramte mich bis zum Boden des Mülleimers vor – Fehlanzeige. Also entweder ist das Teil wirklich schon draußen in der grauen Tonne gelandet oder Opa war einfach wie immer schusselig und hat den Kittel wieder ordnungsgemäß im Putzmittelschrank aufgehängt.
Der Schrank stand rechts neben dem Kühlschrank und ich schaute natürlich neugierig hinein. Und siehe da – bingo – da hing das gute Stück als wenn nichts gewesen wäre. Mit zitterten die Knie – so wie damals – nahm ich ihn aus dem Schrank und zog ihn an. Oma hatte also mal wieder nur geblufft, hätte mir auch nicht vorstellen können, dass sie einfach Opas Sachen wegschmeißt. Das hätte sich Opa garantiert auch nicht gefallen lassen und es hätte handfesten Ärger gegeben. Allerdings befürchtete ich auch, dass es genau diesen geben würde, wenn Mama oder Oma mich so sehen würden. Hatte zwar von Mama schon lange keine mehr gescheuert bekommen, aber da ich mir vor Jahren mal wegen ‘ner ähnlichen Aktion (ich hatte verbotenerweise was aus Mamas Kleiderschrank gemopst, was sie zwar für mich gekauft, mir aber noch nicht zum Anziehen hingelegt hatte – weil das Teil ein Geburtstagsgeschenk werden sollte) eine ordentlich gefangen hatte, war die Spannung umso größer.
Trotzdem zog ich das Teil wieder an und fühlte mich sichtlich wohl darin – ein Oldschool-Kittel mit großem Reißverschluss über meinem Dirndl. Passte – also schnurstracks rauf zu Maurice, der es sich im Gästezimmer auf dem Bett mehr als bequem gemacht hatte. Er lag in seiner alten Glattlederhose auf dem Bauch und war eingedöst. Ich gab‘ ihm einen liebevollen, aber auch durchaus festen Klapps auf seinen verschrammten Lederhosenpopo und er wachte verschreckt auf.
„Sandra – alles klar bei Dir?“ sagte er völlig durcheinander. „Das hätte ich ja nicht von Dir gedacht, meine Liebe! Ich bin enttäuscht und traurig…“ „Wieso, was ist denn?“ „Der Sperrmüllwagen ist gerade wieder weggefahren – vier Frauen in orangenen Müllwerkerlatzhosen haben alles in den Wagen geworfen, zusammengepresst, dann weiter gemacht. Und dann kamst Du – Deine Latzhosen unterm Arm und hast freudestrahlend eine nach der andern mit in den Müllwagen geworfen. Ich wollte Dich noch davon abhalten, aber Du riefst mir zu: „Hier, Maurice – hier ist Deine, wirf sie auch rein!“ und so tat ich dann auch. Dann befahlst Du mir im rüden Ton „Los – zieh Deine Lederhose aus! Sofort! Wirf sie rein!“ Aber ich hab‘ doch nichts drunter an – „Egal, dann biste halt nackig – los, mach jetzt“.
Und dann hast Du mir ganz feste auf den Popo gehauen!“ Ich grinste – „Ja, auf den Popo gehauen hab‘ ich Dir, mein Süßer – weil Du so niedlich da auf dem Bauch gelegen hast, aber keine Bange – Sperrmüll ist erst am Donnerstag. Du warst eingenickt und hast alles nur geträumt. „Puh, ein Glück – dann ist ja noch alles so wie es ist?“ Na klar, oder glaubst Du wirklich, ich würde freudig meine Latzhosen in den Sperrmüll werfen. Und freiwillig ganz bestimmt nicht. Da müsste Mama mich schon zu zwingen oder es müsste eine von denen unrettbar kaputt sein. Aber sonst – nie im Leben, mein Lieber! Außerdem hat Mama zwar gesagt, ich solle mir mal überlegen, was nicht langsam mit weg kann, aber sie hat auch gesagt, dass ich ohne Probleme alles wieder mit nach Hause bringen darf. Also was machen wir nun?“
Schwups war ich bei Maurice mit im Bett und wir kuschelten um die Wette. „Haste den ollen Kittel doch wiedergefunden?“ „Jau, hing noch im Putzmittelschrank – Oma wollte mich wohl einfach nur ein wenig foppen!“ Maurice entdeckte den großen Ring vom Reißverschluss und fing plötzlich an daran herumzuspielen. Es machte ihm sichtlich Spaß. Ich hingegen war fasziniert von seiner Lederhose, streichelte seinen Popo und versuchte in die Nähe seiner beiden Reißverschlüsse zu kommen. Er hatte zwar sein rotes T-Shirt an, aber sollte er unter der Lederhose wirklich nichts anhaben, so wie er geträumt hatte? Mir juckte es in den Fingern einfach mal seine beiden Reißverschlüsse nach unten zu ziehen und nachzuschauen…
So, liebe Sandra und Maurice Fans, es geht tatsächlich demnächst wieder weiter. mimdu und ich knobeln zwar gerade noch, wer den nächsten Teil schreiben darf (weil eigentlich ist mimdu an der Reihe), es kann aber auch sein, dass ich demnächst einfach mal wieder weiter mache, weil mir juckst einfach in den Fingern. Und wir beiden wissen halt, dass Sandra und Maurice viele Fans haben, und für die möchten wir einfach mal wieder was schreiben.
Also, bleibt aufmerksam, demnächst geht's wieder weiter! Versprochen ...