Latzhosen Forum » Als Junge in der Schule Latzhose tragen (5)

FORTSETZUNG

Dennoch bildete die Erwerbung einer Bobos-Latzhose selbstverständlich anfangs auch nicht mein Ziel. Ich wollte ja an sich nicht noch mehr auffallen als ich in meinen neuen Latzjeans schon ohnehin tun würde; daher also fiel die Wahl zuvor auf Lee, weil das für Jungen angesagt schien und im schon an sich riskanten Latzhosenfall das geringste Risiko auf Aussenseitertum bildete.

Überdies war mir der Unterschied in der Passform, der dann entscheidend werden sollte, vorher ja keinesfalls bewußt. Ich hatte anfangs, wie geil ich sie der vielen Knöpfen wegen auch heimlich fand, daher gar nicht einmal an die seriöse Möglichkeit eines künftigselber Bobos-Tragens oder gar Bobos-Tragen-Müssens gedacht, als ich nach Wege und Argumente suchte um meiner Mutter erfolgreich die Genehmigung und das erforderliche Geld zu erbetteln um mir einen Latzjeans kaufen zu dürfen, etwa mit dem (so nicht ganz stimmenden) Vorwand dass sie seit kurzem in meiner Klasse in der Mode seien. Aber auch dazu habe ich mich dann am Ende doch nicht getraut.

Wozu ich mich schon aber getraut hatte, war um einmal dann ohne Geld auf einem ganz ruhigen Samstagmogen, als fast keiner da war, in den erwähnten Laden zu gehen, um dort endlich mal den Lee auszoprobieren, jedoch mit dem besagten Resultat: entweder, als ich hinsichtlich der Länge die richtige Größe gefunden hatte, war er doch etwas zu breit, oder, als sie seitlich eng genug saß, war sie an den Beinen deutlich etwas zu kurz. Im ersten Fall konnte ich auch mit allen Knöpfen in verschlossenem Zustand total problemlos ein- und aussteigen. Und die Träger saßen ungemütlich weit auseinander und drohten dauernd von den Schultern zu rutschen. Der Lee saß einfach schlecht, gar nicht so geil wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Es war eine Enttäuschung, auch der Blick im Spiegel, die Latzhose hing wie ein Klotz an den Trägern herunter, es gab große Leerstellen im Rücken, beim Bauch und zur Seite.

Ich hatte den Mut schon aufgegeben, und wollte, ziemlich niedergeschla-gen, dann nach einer letzten vergeblichen Versuchsprobe die Lee-Latzhose wieder in den Ständer zurückhängen, als mein Blick die gleich nebenan hängenden Bobos-Latzhosen traf, und ich den Einfall bekam, die Lee-Latzhose damit zu vergleichen. Ich schob einfach die eine vor die andere, und dadurch wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass die Bobos auf der ganzen Linie wesentlich schmaler waren.

Die musste ich dann doch wenigstens ausprobieren, auch wenn die angeblich für Mädchen gedacht waren! Aber vielleicht steckte ja überhaupt kein Gedanke hinter diese Verteilung. Also ran an den Bobos! Dafür oder dagegen entscheiden konnte ich mich danach noch immer - es war aber jetzt oder nie.

Es wurde dann aber doch nicht jetzt: ich zögerte und zögerte, aber habe mich dann letzen Endes doch nicht getraut, zuzugreifen und einen Bobos in meiner Größe vom Ständer zu nehmen. Ich war schon nicht mehr alleine im Laden, es gab auch andere Jungen dort, was wenn jetzt plötzlich ein Klassenkamerad hineintrat und mich mit dem Bobos in der Hand - oder gar schon am Leib vorm Spiegel - antraf? Der Laden war immerhin bei uns in der Nähe, ich würde doch später auch mal für einen normalen Jeans wieder mal dort hingehen müssen, die Verkäuferinnen würden mich dann vielleicht wieder erkennen usw. usw. Ohnehin hatte ich auch kein ausreichendes Geld dabei, und das war sowieso ein zweites Problem für die Zukunft: die Latzhosen waren wesentlich teurer als eine normale Jeanshose - wie künftig meine Mutter davon auf neutrale Weise zu überzeugen dass ich unbedingt eine haben musste, und dann dazu das Geld von ihr zu erhalten, wen normale Jeanshosen wesentlich billiger waren? Später sollte der Zufall mir zuhilfe kommen, aber damals konnte ich das noch nicht voraussehen.

Wie dem auch sei: ich fand, genervt wie ich war, allerhand Ausreden jetzt doch nicht den Schritt zum Anprobieren zu wagen, jedenfalls nicht hier, nicht in dieser Minute. Später, so versicherte ich mirselbst, später würde ich es bestimmt problemlos irgendwan mal tun. Vom Zweifel befangen verlies ich den Laden und raderte, von noch mehr Zweifel befangen - jetzt konnte ich schwerlich wieder in den Laden zurückgehen - nach Hause. Zum erstmaligen Anprobieren einer Bobos-Latzhose, so sagte ich mir dan letztendlich, brauchte ich die Garantie der Anonymität. Vielleicht ein nächstes Mal, vielleicht anderswo.

Zu Hause bedauerte ich aber bereits meine Feigheit, aber es kam unerwartet eine Chance. Ich brauchte sowieso einige neue Jeans-Hosen, und meine Mutter wusste auf Grund von Annoncen in der Zeitung, in Amsterdam seien sie jetzt in einigen Laden für star reduzierten Preisen zu haben, in Rahmen weines Schlussverkaufs. Das wäre dann etwas für den nächsten Sammtag. Als ich dann da war, könnte ich bestimmt anonym in einem Laden mal den Bobos ausprobieren - auch wenn er auf Grund des mir für den Samstag zur Verfügung gestellten Kleidungsgeldes nicht im Frage kam: meine Mutter hatte extra den Maximumpreis pro Hose gesagt, die sie für akzeptabel hielt - und für den Betrag gab es keine Latzhose, weder von Bobos noch von Lee.

Trotzdem: selten war eine Woche so lange wie diese eine zwischen diesen beiden Samstagen! Mit jedem neuen Wochentag, als der verhoffte 'Amsterdamer' Samstag näher heranrückte, wurde ich innerlich aufgeregter. Ich besah die Latzhosenträger in meiner Klasse schon mit anderen Augen - vor allem die zwei Mädel, die in diesen Tagen einen Bobos trugen. Ich konnte die an Donnerstag und Freitag dann auch, als jener seinen Lee angezogen hatte, heimlich mit dem einen alternativen Schulkameraden in Latzhose vergleichen. Bald würde ich abermals einen ausprobieren - und zwar einen Bobos, wohlgemerkt.