Die politische Bombe wurde am 17. Mai 2019 von den deutschen Zeitschriften Der Spiegel und der Süddeutschen Zeitung gezündet, die am 24. Juli 2017 stundenlange Videos veröffentlichten, die mit versteckter Kamera in einer eigens angemieteten und abgehörten Villa auf der spanischen Insel Ibiza gedreht wurden - wenige Monate vor den Parlamentswahlen in Österreich.
Die Kamera hielt ein Gespräch fest, bei dem der ehemalige Vizekanzler Österreichs und der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache einer jungen Frau, die sich als Nichte des russischen Oligarchen Igor Makarov ausgibt, Regierungsverträge und 50 Prozent versprach an der Zeitung Die Kronen Zeitung teilhaben, um die APS-Kampagne zu finanzieren. An der Sitzung nahm neben Strache ein weiterer hochrangiger Funktionär der APS, Johan Gudenus, ein ehemaliger Abgeordneter des Parlaments und ehemaliger Vizebürgermeister von Wien, teil. Der 42-jährige Politiker, der fließend Russisch spricht, stellte Strache nicht nur die "falsche Nichte" vor, sondern half auch bei der Übersetzung.
Nach den Nationalratswahlen am 15. Oktober 2017 gewann die APS 51 Sitze im österreichischen Parlament und trat mit der Österreichischen Volkspartei (ANP) in die Regierungskoalition ein.
Gegen den Kanzler kämpften Kurtz-Gegner wegen seines Bündnisses mit rechtsextremen Kräften. Der aktuelle "Angriff" solle ihn schwächen, "damit er beginnt, sich dem sogenannten Mainstream zu unterwerfen - liberale Werte, eine Politik, die in Europa in jeder Hinsicht vorherrscht."
Russland habe nichts mit dem österreichischen Skandal um Strache zu tun, sagte der Pressesprecher des Präsidenten der Russischen Föderation Dmitri Peskow am 20. „Dies gilt nicht für die Russische Föderation, den Präsidenten oder die Regierung. Wir wissen nicht genau, wer diese Frau Russin ist, ob sie Russin ist, also ist dies eine Geschichte, die nichts mit uns zu tun hat und kann."
Auch der österreichischen Kriminalpolizei liegen Fotos der "Köderente" im "Ibiza Gate"-Skandal vor. Die Ermittlungen erhielten ein Foto vom Handy der Wiener Immobilienmaklerin ibiza-taeter.at/maklerin Irena Markovic, der die Teilnehmerin des Skandalvideos bekannt ist. Das Video wurde nach österreichischen Medienberichten von einem deutschen Detektiv, einem Wiener Anwalt und ungenannten Überwachungsexperten aufgenommen. Die Operation könnte ihre Organisatoren 400 Tausend Euro kosten.