Hier mal eine kleine Story von mir. Eventuell schliesst sich der eine oder andere hier an und erzählt auch ein wenig.
Piep, Piep, Piep, .... Klatsch. Etwas unbeholfen und schlecht orientiert ertastete ich den Snooze-Button an meinem Braun Wecker. Es war Montag der 4.Oktober. Mittlerweile besuchte ich die 9. Klasse am Gymnasium. Und die Woche fängt so beschwerlich an, wie die Letzte endete: Deutsch, Latein, Biologie, Geschichte, Englisch, Musik ! Sechs grausame Schulstunden standen mir bevor. Doch der Montag und der Freitag haben auch etwas Gutes: Weder Schwimm- noch Sportunterricht stand auf dem Plan. Die Vorurteile gegenüber Bewegungslegastheniker muss ich jetzt erst einmal zurückwerfen, da ich durchaus gerne Sport betreibe. Den Vorteil sehe ich eher in den kleidungswechselfreien Tagen. Im letzten Winter bin ich durch ein Unglück in die glückliche Lage geraten ein Kleidungstück zu tragen, das in Bequemlichkeit nicht zu überbieten ist. Mit der Familie meines Freundes sind wir in den nahe gelegenen Wald gefahren, um unseren Spass im Schnee und auf dem Eis zu haben. Da Katharina, die Zwillingsschwester meines Freundes, im Anschluss bei der Skihalle abgesetzt werden sollte, hatte Sie Ihre Skisachen mit. Jens und ich haben den gefrorenen See dazu genutzt, um auf dem Eis Fussball zu spielen. Seine Mutter ermahnte ihn mehrmals, dass er nicht meinen Sachen auf dem Eis rutschen sollte, da er sonst völlig durchnässt, schnell krank wird. Seine Alternative war sein mittlerweile 2 Jahre alter Skioverall, der ihm aber sichtlich zu peinlich war, als seine Mutter ihn zu Hause aufforderte ihn anzuziehen. Ich dachte noch, Gott sei Dank ist es meiner Mutter egal wie ich mich anziehe ! Meine Schadenfreude wurde bestraft, und ich brach mit meinem gesamten Körper bei einer Glanzparade durchs Eis. In diesem Moment dachte ich wirklich, dass ich sterben musste. Schmerzen durchzogen meine gesamten Extremitäten. Wie Messerstiche fühlte sich das Eiskalte Wasser auf meiner Haut an. Die Vollgesogene Jeans und die Winterjacke wurden sehr schwer und boten keinen Schutz mehr ! Mein Freund schrie um Hilfe und versuchte meine Hand festzuhalten. Seine Mutter eilte herbei und hielf Jens mich aus dem Wasser zu ziehen. Wie in einem Traum zog ein Film an mir vorbei. Ich hörte die Personen um mich herum wild schreien, während ich wie angewurzelt und unter Schock dastand. Irgendwie war mir alles egal. Im nächsten Moment bekam ich mit, wie die Mutter von Jens versuchte, mir meine Kleider vom Leib zu reißen. Völlig entblößt schmiss Sie mir Ihren warmen Mantel über und winkte Katharina zu uns herüber. Mit der Hilfe von Jens haben Sie mir dann einen trockenen Skirolli und die Skihose von Katharina angezogen. Noch unter Schock wurde ich von den Dreien zurück zum Auto begleitet. Allmählich wurde mir wieder wärmer. Auf der Rückfahrt war ich wieder Herr meiner Sinne und erblickte mich im Rückspiegel des Autos: Ich hatte blaue Lippen, ein kalkweißes Gesicht, einen weißen Ski-Rolli und eine ROSA-GLÄNZENDE!! SkiLATZHOSE an. Vom Anblick erschrocken, war ich um so mehr von dem Gefühl der umschließenden Träger erregt. Ich musste aufpassen, denn mein Problem war, dass ich Nichts unter der Hose trug. Mit dieser bei jeder Bewegung knisternden Hose wurde ich dann meiner Mutter übergeben. Diese hatte sofort Badewasser eingelassen. Mit gekonnten Griffen lösste sie die Klickverschlüsse an den Trägern und befreite mich aus meiner Gefangenschaft. An diesem Tag trug ich zum ersten Mal Latzhosen, wenn man mal die Tage als Kleinkind und Säugling abzieht. Wenngleich mich auch niemand außer die Beteiligten darin gesehen haben. Wochen später holte ich mir meine erste eigene Jeanslatzhose bei C&A. Außer meiner Familie, war niemand eingeweiht. Und so war es auch bis zu diesem Tag. Nach dem Zähneputzen streifte ich mir meine Schlafbekleidung vom Leib und zog mir ein leichtes Shirt an. Im nächsten Schritt gönnte ich mir das langsame Einsteigen in das jeweilige Hosenbein. Die Träger schliffen über den Boden, und die Metallschnallen schlugen aneinander. Mit völliger Hingabe schnappte ich nach dem ersten Träger und legte ihn mir über die Schulter. Den Latz vor die Brust gezogen, hakte ich den Träger ein. Mit dem zweiten Träger wiederholte ich den Vorgang, und genoß die Geborgenheit und den Einschluss in meiner Latzhose. Wäre ich doch mutig genug ! Nein ! Ich zog mir einen Kapuzen-Pullover über meinen mit Latz bedeckten Oberkörper, um mein Geheimnis zu bewaren. So ging ich mit diesem Bewusstsein, zur Schule und setzte mich an meinen gewohnten Platz, um gleich den Ergüssen von Berthold Brecht genug abgewinnen zu können. Meine Mathe-Lehrerin betrat den Klassenraum. Ich dachte an eine Vertretungsstunde. Als alle Anderen wie selbstverständlich Ihre Mathebücher hervorholten, wusste ich, dass wir nicht Montag hatten ! Feiertage bringen einen völlig aus dem Konzept ! Erste Stunde Mathe = DIENSTAG !!!!! Das heisst zweite Stunde: SPORT !!! Panik machte sich in meinen Augen breit. Mein Herz raste bei dem Gedanken, gleich entblösst zu werden. Aber halt! Ohne Sportzeug, kann ich mich auch nicht umziehen! Glück gehabt. Dann verbringe ich halt die Stunde auf der Bank, dachte ich mir. Nur hatte ich die Wette ohne meinen Sportlehrer gemacht. Nach dem ich ihm von meinem Missgeschick erzählte, munterte er mich mit den Worten auf, dass ich ruhig auf Socken mitmachen soll, da nur Völkerball gespielt wird. Die Angst, einen Träger beim Ausweichen zu verlieren war mich bestimmt anzusehen. Doch die Röte die in mein Gesicht stieg, als mich der Lehrer aufforderte den Pullover in der Halle auszuziehen muss der Farbe eines Streichholzkopfes geglichen haben. Ich kam nicht mehr aus dieser Situation heraus. So zog ich meinen Pullover aus und präsentierte, mmhh naja wurde der Welt in Latzhosen präsentiert. Als wenn das Grinsen der Mädchen nicht gereicht hätte, machte der Sportlehrer noch die Bemerkung, dass ich da ja eine praktische Hose an hätte. Schließlich würde Sie nicht so schnell rutschen. Ohne weiter daruf ein zu gehen: Die nächsten zwei Tage waren die Hölle. Ich Liste nur mal einige Dinge/Sätze auf: - "Wo hast du deinen Strampler gelassen?" - "Grüß mir die anderen Waltons!" - "Ist Peter Lustig dein Vater ?" - "Riesenbaby" - ständiges aushaken der Träger - hochziehen des Rückenlatzes, bis der Schritt schmerzhaft spürbar wurde - Aufhängen an den Flurgaderoben Und was soll ich sagen, zwei Tage später hatte ein anderer Schulkollege eine Brille bekommen. Meine Latzhose war vergessen. Selbst als ich Sie eine Woche später selbstbewusst, über dem Pullover präsentierte.
Ob sich die Geschichte so genau abspielte ist doch egal, aber was ich interessant finde, das anscheinend bei Vielen der erste prägende Kontakt mit den damaligen Skilatzhosen stattfand.
Nun bei mir war es jedenfalls so. Ich hatte als Kleinkind auch mal eine Cordlatzhose, aber das habe ich erst vor ein- oder zwei Jahren wieder gewusst, als ich nach längerer Zeit mal wieder alte Fotos betrachtet hatte. Die Skihosen sind mir aber immer im Gedächtnis geblieben, bis ich dann auf die Jeanslatzies aufmerksam wurde.
ich habe deine geschichte gelesen, klingt ja echt sehr aufregend. bei mir, das heisst bei uns, war das alles viel unspektakulärer.
Es war einfach so, meine Mama hat mich und meine Schwester früher immer in latzhosen gesteckt, weil sie so praktisch sind.
irgendwann in den 90ern, als wir langsam teenager wurden, waren Latzhosen so wie so modern, und wir fielen nicht weiter auf. dann irgendwann hat meine Schwester sich dann mehr auf Hüfthosen verlagert. ich bin einfach dabei geblieben.
einfach weil ich sie cool fand, und immernoch cool finde. einige haben mich zwar deswegen aufgezogen, aber wer bin ich denn, dass ich mir von der doofen masse vorschreiben lasse, was ich tragen soll ?
ach ja, meine Schwester ziht mich auch manchmal damit auf, aber ich weiss, dass sie es nicht so meinen kann, denn im winter trägt sie selbst gerne skilatzhosen. ich finde aber beim snowboarden overalls praktischer. nur nicht beim apreski, da sind dann wieder latzhosen besser.
wo geht Ihr denn immer zum Skifahren? Ich habe die Alpen ja praktisch vor der Haustür und mache immer bei Tagesfahrten beim örtlichen Skiverein mit. Das ist dann viel preisgünstiger nach Österreich zu kommen.
Die Geschichte hat mir gut gefallen! So 'ne Jungchen in rosa Skilatzhosen, das hat was ... Und dann in der Schule! Aber warum schmunzeln die Mädels? Ich hätt' dich cool gefunden! Hätt' mich auf deine Seite gestellt ... bibi
Also bei mir war das auch mit Skilatzhosen und zwar hatte mein grosser Bruder diese immer an bis sie fast auseinander fielen. Dann als sie ihm nicht mehr gegangen sind, wäre ich eigentlich an der Reihe gewesen (da ich immer alles austragen muss von ihm), doch meine Mutter meinte, diese seien schon zu abgenutzt, aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft, sie vor dem Altkleidersack zu bewahren. Unterdessen kaufe ich mir meistens meine Kleidung selbst, u.a. Latzhosen und zwar meistens bei ricardo.ch, da ich es am meisten mag wenn sie nicht mehr neu sind.